Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Mittwoch, 16. Juni 2010

WM-Blog: Rumpelfußball aus Brasilien

„Rumpelfußball“ ist ein deutsches Wort, aber vielleicht braucht man für diesen Ausdruck bald eine Übersetzung ins Brasilianische. Denn der uninspirierte Auftritt, den die Selecao gestern gegen Nordkorea an den Tag legte, ließ doch manchen Beobachter daran zweifeln, dass echte Brasilianer in den kanariengelben Trikots steckten – hatten sich eventuell ein paar aussortierte deutsche Spieler in das Team von Carlos Dunga gemischt? Über die gesamte erste Spielhälfte brachte der hohe Favorit praktisch nichts zuwege. Gut, Nordkorea verteidigte entschlossen und konsequent, so dass in Strafraumnähe praktisch kein Durchkommen war – aber wenn eine Mannschaft in der Lage sein sollte, ein solches Bollwerk mit spielerischen Mitteln zu knacken, dann doch wohl die Ballkünstler vom Zuckerhut. Bitte nicht falsch verstehen – ich liebe den brasilianischen Fußball und verehre nach wie vor die Legenden Zico, Socrates und Falcao – aber die Elf, die gestern ihren WM-Einstand gab, hatte mit den tragisch gescheiterten Heroen von 1982 nur noch die Trikotfarbe gemein. Den Brasilianern fehlte gestern so etwas wie eine Idee, eine Leitlinie für ihr Spiel. Dieses Fehlen einer Idee machte sich derart schmerzlich bemerkbar, dass man schon fast überrascht war, dass Maicon in der 55. Minute das 1-0 für die Südamerikaner markierte, aus einem eigentlich unmöglichen spitzen Winkel, aber immerhin. Beim 2-0 durch Elano in der 70. Minute wurde dann der Klassenunterschied zwischen Brasilien und Nordkorea einigermaßen deutlich. Doch ganz ohne Gegenwehr wollten die Spieler aus dem Reiche Kim Jong-Ils nicht untergehen: Sie stürmten und markierten in der 88. Minute gegen Julio Cesar sogar noch das 1-2. Es darf gerätselt werden, ob Dungas straffes taktisches Konzept die Kreativität der Brasilianer in Fesseln legte oder ob es einfach an der Einstellung gefehlt hat. Aber festzuhalten bleibt, dass sich die Brasilianer nahtlos in das bisher enttäuschend niedrige Niveau der Spiele dieser WM-Vorrunde einfügten. Verblüfft halte ich fest: Das einzige Team, das bisher uneingeschränkt Freude gemacht hat, ist Deutschland. Das sagt zwar über die Titelchancen der Deutschen noch gar nichts aus, bis jetzt haben auch noch gar nicht alle Mannschaften gespielt. Aber neben dem Vuvuzela-Gequäke dominieren weitgehend uninspiriertes Gekicke und Angsthasen-Fußball. Es bleibt ein Trost: Es kann nur besser werden.

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