Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Samstag, 8. Januar 2011

Oooh! Tricatel!

Kenner des französischen Filmes werden natürlich wissen, worauf ich mich mit meiner Überschrift beziehe. Wer dieses Wissen nicht hat, dem muss ich etwas nachhelfen. Tricatel ist der hinterhältige Nahrungsmittelproduzent und Restaurantkettenbesitzer aus dem großartigen Louis-de-Funès-Film "Brust oder Keule", der die Menschen mit Plastikhühnchen ernährt. Und wenn man sich die aktuellen Nachrichten anschaut und anhört (Maschinenfett im Futtermittel), dann kann man nur zu dem Schluss kommen: Die Tricatels sind auch heute unterwegs.

Es gibt ja einen alten Spruch, der da lautet: Du bisst, was du isst. Überblättern wir mal galant, dass Radikalvegetarier dies so auslegen, dass derjenige, der gerne Schweinekoteletts ist, auch ein Schwein sei. Genauso könnte man ihnen sagen: Du bist also Rucola und Feldsalat. So viel besser ist das nicht, zumal Schweine ja ganz intelligente Tiere sind. Zwar nicht ganz so klug wie wir Elefanten, aber na ja. Ich lese diesen Spruch vielmehr so, dass derjenige, der nur billigsten Fraß zu sich nimmt, auch nur ein billiger und verkümmerter Charakter sein kann.

Onkelchen und Tante Dilein haben zum Beispiel diese Woche von ihren Nachbarn Wurst aus allerfrischester Schlachtung bekommen. Gratis - das muss ich noch dazusagen. Und selbst ein alles andere als modisches Gericht wie Bratwurst mit Kartoffelpüree und Sauerkraut schmeckt einfach ganz anders - nämlich super -, wenn die Zutaten ganz frisch und gut sind, und wenn man die Lieferkette kennt. Wenn man das isst, was gerade frisch zu haben ist, ist es doch besser, als wenn die Äppel oder der Feldsalat um den halben Globus gekarrt werden. Schon allein von wegen dem Klima!

Von allem anderen profitieren nämlich die Tricatels dieser Welt - Kapitalisten, die man nicht düster genug schildern kann. Die sorgen nämlich dafür, dass hierzulande fast nur noch Hühner- und Putenbrüstchen zu kaufen sind. Die übrigen Körperteile der Hähnchen werden dann tiefgefroren nach Afrika geliefert und dort billig verkauft. Das führt dazu, dass einheimische Hühnerzüchter nicht mehr konkurrenzfähig sind und aufgeben müssen. Um es mal klar zu sagen: Weil viele Menschen hierzulande nur noch Hühner- und Putenbrüstchen essen mögen, weil ja alles andere zu fett ist, verlieren Menschen in Afrika ihre Lebensgrundlage - ja mehr noch, sie müssen unseren Müll essen. Und es gibt tatsächlich Kapitalisten vom Typ Tricatel, die davon profitieren.

Anderes Beispiel: Lachs war früher ein Fisch, den man zu besonderen Anlässen gegessen hat. Heute muss es zu fast jeder Jahres-, Tages- und Nachtzeit Lachs geben. Da die Lachszuchten in Norwegen diese Nachfrage gar nicht mehr bedienen können, wird in Lateinamerika, vor allem in Chile, Atlantiklachs gezüchtet - Atlantiklachs im Pazifik wohlgemerkt, welche Absurdität! Die Tiere werden dort laut Medienberichten alles andere als artgerecht gezüchtet, aber schlimmer noch: Die Lachsfarmen nehmen den anderen Fischen den Lebensraum weg, die Lachsscheiße verseucht den Meeresboden, die einheimischen Fischer verlieren ihre Lebensgrundlage. Und die Tricatels dieser Welt lachen sich ins Fäustchen. Hauptsache, bei uns gibt es Lachs.

Es wird mal echt Zeit, dass die Menschen darüber nachdenken, was sie zu sich nehmen. Aber gerade vielen Deutschen ist es wichtiger, ein großes Auto zu fahren, als wirklich gute Produkte zu sich zu nehmen. Viele Menschen haben ja ohnehin ein gestörtes Verhältnis zum Essen, denn jedes Gramm muss ja mitleidlos auf dem Laufband bekämpft werden! Die Tricatels freuen sich darüber, denn was in den vielen Light- und Schlankheitsprodukten drin ist, möchte ich nicht wissen.

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