Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Dienstag, 1. November 2011

Lufthansa - There are better ways to fly!



Jedesmal, wenn Onkelchen zur Arbeit in die Grafinger Straße geht, kommt er an einer Plakatwand vorbei, die in schreienden Farben für das Reisen mit der Lufthansa wirbt. Da werden Flüge nach London, Barcelona, Prag, Bilbao und andere Metropolen feilgeboten (natürlich zu Billigstpreisen), und ganz allgemein erweckt diese Plakatwand den Eindruck, dass ein Flug mit der traditionsreichen deutschen Airline nichts anderes als ein reines Vergnügen sein kann.

Leider sieht die Realität etwas anders aus, wie Onkelchen selbst unlängst auf seinem Flug nach Taipei feststellen musste. Den längsten Teil des Trips - nämlich von München bis Hongkong - legte er nämlich in Flugzeugen mit dem Kranich zurück. Und hinterher war er reif für die Insel.

Ich will hier gar kein Lufthansa-Bashing betreiben wie viele Pseudo-Kosmopoliten, für die alles, was aus dem Ausland kommt, erst mal grundsätzlich um Klassen besser ist als alles, was es hierzulande gibt. Da kommt es auch ganz häufig zu Fällen verzerrter Wahrnehmung, und englisches Essen oder US-amerikanischer Fußball wird dann ganz gern mal als das Nonplusultra gelobt, von dem man sich in Deutschland doch unbedingt eine Scheibe abschneiden müsse.

Fest steht, dass Onkelchen sehr gerne bereit ist, der Lufthansa einen gewissen Vertrauensvorschuss entgegenzubringen, den er anderen Fluglinien vorenthält. Die Air France zum Beispiel überzeugt durch eine dezente Versifftheit der Kabineneinrichtung, die amerikanischen Fluglinien benutzen in der Regel sehr altes, längst abgeschriebenes Material (wer's nicht glaubt, fliege mal mit einer Delta-767 von Stuttgart nach Atlanta) und die SAS hopst mit ihren Turboprop-Röhren gern mal durch Gewitter. Schlechter kann es die LH da auch nicht machen, und wahrscheinlich ist aus dieser Erfahrung heraus der Slogan "There's no better way to fly" entstanden.

Dennoch ist Onkelchens Erfahrung aus seinem Taipei-Trip: es geht besser, und zwar auf der Cathay Pacific.

Onkelchen ist zwar dick. Die neue Kabineneinrichtung der Lufthansa-Economy Class auf der Langstrecke führt allerdings dazu, dass auch normal ausgestattete Menschen mit etwa 1,80 Metern Körpergröße (was es ja gar nicht so selten gibt) mit dem Knie direkt an der Rückenlehne des Vordermannes anstoßen. Auf einem Eineinhalb-Stunden-Flug lässt sich das vielleicht noch aushalten, wer aber zwölf Stunden von Hongkong bis München ertragen muss, denkt über eine Sammelklage wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung nach.

Einfach die Füße unter den Sitz des Vordermanns auszustrecken, funktioniert auch nicht mehr. Denn unter jedem zweiten Sitz befindet sich eine "Media Equipment Box" für das Bordunterhaltungssystem. Man kann also gerade noch mit einiger Anstrengung ein Bein unter dem Vordersitz verstauen, und was man mit dem anderen macht, sofern man nicht beinamputiert ist, bleibt der eigenen Phantasie überlassen.

Die Cathay Pacific lebt zwar auch davon, möglichst viele Menschen in einem Flugzeug zu befördern, aber der Sitzabstand in der Economy beträgt dort einfach eine Handbreit mehr. Onkelchen hat's nachgemessen, liebe Lufthansa, jetzt bloß nicht maulen. Und irgendwie hat es die Cathay auch geschafft, die ebenfalls vorhandene Media Equipment Box so zu platzieren, dass die Box den Passagier nicht dabei stört, seine Beine unter den Vordersitz zu strecken.

Es geht hier nicht darum, Business-Class-Konfort zu Economy-Preisen einzufordern. Aber es ist schon ein Unterschied, ob ein interkontinentaler Flug zu einer zwölfstündigen Folter oder einer einigemaßen angenehmen Erfahrung wird. Dieser Unterschied misst gerade eine Handbreit. Also, liebe LH: Ihr habt hier noch zu tun! Oder ihr ändert einfach Euren Slogan: "Forsake all hope, all you that enter here" wäre mein Vorschlag. Frei nach Dante.

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