Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Sonntag, 18. Dezember 2011

Ein Hoch auf die SOS-Geschenke!

Weihnachten trifft einen jedes Jahr wie ein Schock. Man kommt gerade aus dem Sommerurlaub, bangt und zittert mit dem Fußballverein seines Vertrauens, bemüht sich, im Büro nicht zuviel Mist zu bauen, bezahlt mehr oder weniger brav seine Rechnungen - und plötzlich ist es da, ähnlich einem 7,5 Tonnen schweren Elefantenbullen, der mit einem Mal mitten im Zimmer steht, ohne dass man gesehen hätte, wo und wie er hereingekommen ist.

Natürlich gibt es immer Hinweise. Die Zunahme schokoladiger Jahresendfiguren im Rewe zum Beispiel, die spätestens ab Mitte September augenfällig ist, kann als erstes Indiz angesehen werden. Dabei waren doch gerade erst die Deko-Artikel für die Frauen-Fußball-WM weggeräumt worden, oder etwa nicht? Irgendwann, so etwa im Oktober, erhalten die Nikoläuse dann Verstärkung durch Lebkuchen und Spekulatius, aber da Onkelchen in dieser Zeit mit seiner Taiwan-Expedition, diversen Sonderausgaben und Messen beschäftigt war und schließlich im November noch eine Woche auf Teneriffa herumfaulenzte, ist ihm dieses Detail wohl entgangen. Und dabei hatte er am zweiten Advent noch kräftig bei einem dissonanten Konzert mit neuer weihnachtlicher Musik mitgegröhlt.

Wenn man dann aber am vierten Advent noch völlig ohne Geschenke und vor allem ohne Plan dasteht, wird's langsam brenzlig. Das sollte man zumindest vermuten, aber Onkelchen bleibt bisher noch verdächtig cool. Bis jetzt zumindest fühlte er sich nicht bemüßigt, sich in die Innenstädte zu stürzen, um dort um die letzten verbliebenen Geschenke abzugrasen. OK, wenn man von den beiden T-Shirts mit der Auschrift "Knock Knock Knock Penny Knock Knock Knock Penny Knock Knock Knock Penny" absieht. Aber die hatte er ja im Internet bestellt. Die zählen also nicht.

In Zeiten dräuender wirtschaftlicher Depression und des alsbald erwarteten Währungszusammenbruchs scheint ja der weihnachtliche Konsumwahn beinahe schon Bürgerpflicht zu sein. "Weihnachten wird unterm Baum entschieden!" hämmert uns eine weithin bekannte Elektronikkette ein. Der Sinn dieses Slogans mag sich uns aber noch nicht so recht erschließen. Hier scheint der Versuch gemacht worden zu sein, eine frag- und zeitlos gültige Fußball-Erfahrung wie "Wichtig is' aufm Platz!" auf Weihnachten zu übertragen.

Doch was hat Weihnachten mit Fußball zu tun? Eigentlich gar nichts, denn an Weihnachten ist kein Fußball und wenn Fußball ist, kann deshalb nicht Weihnachten sein. An Weihnachten ist meist Skispringen, zumindest kurz danach. Und auch die kurze Fußball-Hallensaison startet erst nach den Festtagen.

Wir dürfen daher den von vielen Plakatwänden (im übertragenen Sinne) schallenden Spruch getrost in die Mülltonne kloppen. Einen neuen Laptop erlaube ich mir dann zu kaufen, wenn der alte seinen Geist aufgegeben hat, nicht früher. Gut, unser alter Desktop-PC hat jüngst schon ein paar ziemlich verdächtige Bluescreens gehabt. Aber deshalb ersetzen wir ihn nicht gerade jetzt gegen einen iMac, nur weil eine Ingolstädter Elektrokette das vielleicht gerne hätte. Vielleicht kauft Onkelchen der Tante Dilein noch einen "guten Riecher".

Wer sagt denn überhaupt, dass man sich zu Weihnachten unbedingt etwas schenken muss? Der Brauch ist ja davon abgeleitet, dass die drei Könige dem Jesuskind angeblich allerlei Kostbarkeiten an die Krippe brachten - Gold, Weihrauch und Myrrhe sollen es ja wohl gewesen sein. Wahrscheinlich waren auch handfestere Dinge dabei: Eine Decke gegen die Kälte hat wahrscheinlich kaum gefehlt. Das hatten die Könige sicher im Gepäck, und sinnvoller als ein Klumpen Gold war es bestimmt auch.

Daraus kann man zwei Schlüsse ziehen: Dass man an Weihnachten Kinder beschenkt, ist völlig in Ordnung. Wenn man dagegen als Erwachsener noch auf großen Geschenken besteht, dann ist das in höchstem Maße infantil. Und das zweite: Man sollte über die berühmten SOS-Geschenke (Socken, Onderwäsch, Schlafanzug) nicht die Stirne runzeln. Denn das kann man immer brauchen, davon hat man was.

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