Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Montag, 17. September 2012

Das Geheimnis des Klistalldlachens

OK, Onkelchen hat es also wieder in den Fernen Osten verschlagen. Wie vor knapp einem Jahr versucht er, ganz Taipei davon zu überzeugen, dass er der einzig wahre Fachjournalist für alles ist, was auch nur im entferntesten mit Computer, Software, Smartphones etcetera zu tun hat - mit vorhersehbar geringem Erfolg, wie wir uns natürlich alle schon gedacht haben. Immerhin hat er sich diesmal Hilfe von Einheimischen geholt, und so steht zu hoffen, dass unser liebes Onkelchen nicht in allzu viele und zu große interkulturelle Fettnäpfchen tritt. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder, der in der Chemie- Arzneimittelbranche reüssiert hat und deshalb aus Prinzip Business fliegen darf, musste Onkelchen die Reise nach Taiwan in der Holzklasse der Cathay Pacific antreten. 

Prinzipiell hatte er dagegen auch nichts einzuwenden, denn die Cathay Pacific ist ja durchaus eine seriöse Fluglinie und ihr Bordunterhaltungsprogramm sucht in der Economy-Class ihresgleichen. Wo sonst könnte man sich die Zeit mit fast allen Folgen der fünften Staffel der "Big Bang Theory" vertrödeln oder die brandaktuelle zweite Staffel von "Game of Thrones" angucken, gewürzt mit aktuellen Kinoknallern wie "Snow White and the Huntsman", "Merida" und "The Hunger Games"? Und wo könnte man auch die komplizierten romantischen Verwicklungen einer Hong Konger Beziehungskiste nachvollziehen, bei der es beide Beteiligten nach Peking verschlägt - all das im chinesischen O-Ton und mit englischen Untertiteln? Mach das mal nach, liebe Lufthansa, und das dann bitte auch noch so, dass nicht jeder zweite bis dritte Sitz von einer Media Equipment Box verstellt wird, so dass nur Beinamputierte auf den betreffenden Plätzen bequem sitzen können. Also wären eigentlich alle Voraussetzungen erfüllt gewesen, dass Onkelchen auf seinem Platz in dem zwar schon etwas betagten, aber immer noch Vertrauen einflößenden Boeing 747-400 Spaß hätte haben können. Aber auf dem Sitz neben ihm saß nun leider keine feingliedrige Chinesin (wie Onkelchen möglicherweise heimlich hoffte), sondern ein Bär von einem Mann, der Onkelchen sowohl hinsichtlich der Körpergröße als auch in Bezug auf den Bauchumfang wahrscheinlich um jeweils fünf bis zehn  Zentimeter übertraf. Da Onkelchen nun nicht unbedingt an näherem Körperkontakt mit diesem Koloss von Rhodos (der in diesem Fall aus der Gegend von Aachen stammte) interessiert war, wurden die zehn Stunden und zehn Minuten Flug zu einer echten Geduldsprobe. Da der Jumbo-Jet das für diesen Typ bei Rückenwind übliche eher ruppige Flugverhalten an den Tag legte, wurde auch der Darminhalt gut durchgeschüttelt. Dafür hatte Onkelchen bei seiner Ankunft im Hotel keinerlei Probleme mit Verstopfung, wie es ja nach langem Sitzen passieren kann. Insofern kuschelte er sich nach getaner Verrichtung in sein Bettchen und wachte erst vier Stunden später wieder auf, kurz bevor ihn sein Anstandswauwau in Empfang nahm, der ihn bei seinen Touren durch Taiwan begleitet und darauf achtet, dass Onkelchen nicht zuviel Unfug macht.

Heute nun war Onkelchen in Taipei unterwegs, um interessante Menschen aus der dortigen Elektronikbranche kennenzulernen. Taiwan ist ja das Elektronik-Land par excellence. Das einzige Problem, das die Elektronikindustrie in Taiwan nach wie vor hat, ist es, die Welt zu überzeugen, dass die ganz billigen Mainboards alle aus China kommen und man selbst die hochwertigen und zuverlässigen produziert. So schlug er sich tapfer und trotz Jetlag durch vier Termine und tat so, als würde er von dem ganzen Kram, über den er seine Gesprächspartner befragte, tatsächlich etwas verstehen. Heiratsanträge feingliedriger und zartgesichtiger Taiwanerinnen hat er bisher noch nicht bekommen. Ihn wundert allerdings sehr, dass es in Taipei praktisch an jeder Ecke sogenannte "Beauty Clinics" gibt, in denen die leicht(gewichtig)en Mädchen von Formosa ihre Gesichtszüge modifizieren lassen können, vermutlich damit sie mehr wie die Kindfrauen wirken, die als Werbefotos auf jedem Autobus prangen. Selbst Mütter, die schwere Kinderwagen nebst Nachwuchs vor sich her schieben, sehen hier nicht älter als vierzehn oder fünfzehn Jahre aus. 

Und an jeder Ecke gibt es Drachen zu sehen. Tempel erkennt man daran, dass sich schlangenartige Drachenleiber um die pagodenartige Dachfirste ringeln, meistens haben sie je einen pro Himmelsrichtung. Kein Wunder, denn Drachen gelten in China und damit auch in Taiwan als Glückssymbole. Ein solches hat sich ein Geschäftsmann, dessen Büro Onkelchen heute begutachten durfte, in Einzelanfertigung bei Swarovski bestellt (siehe Foto). Dieser supersüße Drachen soll langes Leben und Erfolg und selbstverständlich Gesundheit garantieren. Gut nur, dass Onkelchen dieses zerbrechliche Wunderwerk nicht berührt hat, sondern beim Fotografieren respektvollen Abstand einhielt...        



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