Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Montag, 3. September 2012

Henk, der coolste Typ der Welt

Gestern lernten Onkelchen und Tante Dilein den coolsten Typen der Welt kennen. Davon hatten sie noch keine Ahnung, als sie sich mit einer guten Bekannten, die sie beide schon aus der Schulzeit kannten, zum abendlichen Pizzaessen verabredeten. Die Bekannte (nennen wir sie zum beiderseitigen Schutz hier eben einfach Luzie) kommt aus der Landwirtschaft und hatte zuvor noch gefragt, ob sie den Betriebshelfer mitbringen könne, der zur Zeit bei ihnen auf dem Hof aushilft. Onkelchen und Tante Dilein hatten nichts dagegen, Tante Dilein ermahnte Onkelchen noch, nett zu dem Mann zu sein, denn, na ja bei Onkelchen weiß man nie, wenn er es mit Leuten zu tun hat, mit denen er nicht kann, wird er schnell bockig und unleidlich. Onkelchen versprach, nett zu sein, und trottete mit in die Pizzeria. Und dort begegneten sie Henk.

Bei Henk (dem von Luzie mitgebrachten Betriebshelfer) zeigt sich sofort, dass es sich nicht einen der üblichen unglückseligen Bauer-sucht-Frau-Typen handelte. Henk ist der geborene Kuh- und Stierflüsterer und dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach auch bei einem Wettstreit mit einem Bären nicht komplett chancenlos sein. Auf jeden Fall ist er ein Typ, der sich stets und immer zu helfen weiß, diesen Eindruck vermittelte er beim ersten Ansehen. Die Berufsbezeichnung "Betriebshelfer" ist zudem völlig unzureichend. Zwar hilft der eigentlich in den Niederlanden geborene und mit 19 Jahren nach Deutschland ausgewanderte (ja, so was gibt es!) Landwirtschaftsexperte auch dann und wann mal auf einem Hof aus, aber er berät auch beim Bauen und Einrichten von Ställen sowie bei der Zusammenstellung des Futters der Rindviecher. Und das vom Niederrhein über Saudi-Arabien bis Kasachstan. Es gab sogar schon Anfragen aus Pakistan.

Onkelchen hatte schon nach kurzer Zeit heraus, dass Henk ursprünglich aus den Niederlanden kommt und so entspann sich ein interessantes Gespräch, das alle Beteiligten gleichermaßen in seinen Bann zog.   Onkelchen erfuhr, dass es nicht viel gibt, was Henk aus der Fassung bringt (mit Ausnahme eines Flugzeugs, mit dem er die Strecke von Moskau nach Sibirien zurückzulegen hatte - das Ding war mit Gepäcknetzen und Holzstühlen ausgestattet, und als Henk noch überlegte, ob er wirklich mit dieser Kiste fliegen wollte, spürte er schon die Hand eines bärenhaften Russen auf seiner Schulter, der ihm versicherte, das Ding würde auf jeden Fall und ganz bestimmt das Ziel erreichen). Dort angekommen, sah er sich mit Temperaturen von 38 Grad unter Null konfrontiert - in das Flugzeug war er mit typischen Reiseklamotten eingestiegen, und als er das Flugzeug verließ, fiel ihm als erstes der sternenklare Nachthimmel auf. Und ganz allmählich, als er noch auf das Gepäck wartete, das direkt am Flugzeug ausgegeben wurde, kroch so langsam die Kälte in ihm hoch - schneller ist nie jemand ins Terminal gelaufen. Aber einmal mit der richtigen Kleidung ausgestattet, die Henk ohnehin im Koffer hatte, war es schließlich kein Problem mehr, den Landwirten im tiefen Sibirien unter die Arme zu greifen.

Weniger abenteuerlich war ein Aufenthalt in Kasachstan, wo Henk einerseits die Freundlichkeit der Menschen und andererseits die Weite der Landschaft zu schätzen lernte. Nur dort, so sagte er, könne man es erleben, dass Himmel und Erde am Horizont ineinander übergehen und miteinander eins werden - was man ja sonst nur vom Meer kennt. Er erzählte darüber, inwieweit sich Deutsche und Russen hinsichtlich der Behandlung des Fleckviehs unterscheiden, und sogar Onkelchen, der vermutlich von der Landwirtschaft am weitesten entrückte Mensch auf Gottes Erden, hörte gebannt zu. Am Ende verabschiedeten sich alle herzlich (nachdem Henk zu Onkelchen gesagt hatte: "Du bist ein Superhirn. Das habe ich jetzt so entschieden..."). Und alle lernten etwas Wichtiges: Man muss nicht Popstar, Manager, Sportler, Pilot oder Model sein, um cool zu sein. Henk, der Küheflüsterer war es jedenfalls auch so...

    

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