Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Sonntag, 29. Juni 2014

WM-Blog: Wanderer, kommst du nach Chile...

Es war eine epische Schlacht, vergleichbar nur den großen Konflikten der Menschheitsgeschichte. Elf tapfere Chilenen versuchten, den Vormarsch der scheinbar übermächtigen, von 60.000 Fans im Stadion und 200 Millionen Landsleuten unterstützten Brasilianer zu unterbinden. Allein, es gelang nicht. Wie die 300 tapferen Spartiaten an den Thermopylen mussten sich die Chilenen der brasilianischen Übermacht beugen. "Wanderer, kommst du nach Chile", steht es deswegen nun geschrieben (wo genau, wissen wir nicht), "verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl." Und wer an diesem momentan noch virtuellen Gedenkstein vorbeigeht, der von den Taten der tapferen Chilenen kündet, der sollte eine kleine Träne verdrücken und sich fragen, warum, ach warum das große Brasilien, das mit ewig unauslöschlichen Namen wie Pelé, Garrincha, Didi, Vava, Zagallo, Carlos Alberto, Rivelino, Jairzinho, Zico, Socrates, Falcao, Romario, Roberto Carlos, Ronaldo, Ronaldinho und Kakà im Fußball-Pantheon eingeschrieben ist, für diese Heim-WM im Sturm nichts Besseres zu bieten hat als die beiden Herren Fred und Hulk. Selten war ich mit Mehmet Scholl so sehr einer Meinung denn wie in dem Moment, als WM-Spaßvogel Scholli sinngemäß sagte: "Alle rasen auf dem Rasen. Bis auf Fred. Der steht."

Aber schon am Freitag könnte es für die Selecao wirklich ernst werden, denn mit Kolumbien gibt sich die neben den Niederlanden bisher überzeugendste Mannschaft dieser WM ein Stelldichein. Man darf den Kolumbianern wirklich gratulieren, denn sie haben nicht nur den ältesten WM-Teilnehmer aller Zeiten in ihren Reihen (den Ex-Kölner Faryd Mondragon), sondern auch den ältesten Feldspieler, einen Herrn Yepes, und ein veritables Fußball-Genie namens James Rodriguez, dessen Leichtfüßigkeit nur von seiner Treffsicherheit übertroffen wird. Und da er anders als gewisse Uruguayer nicht zu Beißattacken neigt, könnte er den Brasis im Viertelfinale tatsächlich noch die eine oder andere spielerische Unannehmlichkeit bereiten. Onkelchen faselt schon von einem Finale Kolumbien gegen die Niederlande. Mal sehen, ob es dazu kommt!

Denn für Onkelchen ist das Aus der deutschen Mannschaft gegen Algerien ausgemachte Sache. Da beißt die Maus keinen Faden ab, da "isch die Katz da Baum nuff", wie der Schwabe sagt. Da spielt auch eine Rolle, dass das berüchtigte 1-2 der deutschen Nationalmannschaft gegen Algerien bei der WM 1982 für Onkelchen zu den einschneidendsten und tiefgreifendsten WM-Erinnerungen gehört. Damals lautete eine viel zitierte Schlagerzeile "Algerien, Algerien, die schick' mer in die Ferien". Und was passierte? Nicht die Algerier wurden in die Ferien geschickt, sondern eine pomadig auftretende Touristentruppe unterlag gegen aufopferungsvoll rennende und kämpfende Nordafrikaner. Onkelchen konnte das damals vor 32 Jahren allerdings nicht verstehen. Er sah nur, dass da ein paar in grün und weiß gekleidete und größtenteils mit Schnauzbärten bewaffnete Leute der deutschen Elf kräftig in die Suppe spuckten. Das durfte doch nicht sein! Seitdem hat Onkelchen ein Algerien-Trauma weg. Und zwar kein kleines. Und deswegen erwartet er morgen nichts Geringeres als den Untergang der deutschen WM-Hoffnungen. Aber auch darin läge für ihn etwas Positives. Denn dann wäre Joachim Löw wahrscheinlich endgültig nicht mehr zu halten. Und dann käme der Neuanfang mit Peter Neururer.

Onkelchen, träum weiter!

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